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Hotel der Zunkunft - Trend-Guide Schlafen

Achten Sie auf den Schlaf Ihrer Gäste?

Im Jahr 2017 beschäftigte sich das Zukunftsinstitut in Kooperation mit der WKO intensiv mit dem Thema Schlaf. Warum ist das für ein Hotelbetrieb essenziell? Ganz einfach, Sie verkaufen Schlaf. Über die Jahre hinweg hat sich das Bewusstsein für die Wichtigkeit des erholsamen Schlafes für Körper, Geist und Seele stark weiterentwickelt. Viele Menschen glauben, dass sie mit wenig Schlaf über die Runden kommen. Jedoch ist erwiesen, dass nur ca. drei Prozent der Bevölkerung, aufgrund einer genetischen Mutation, mit rund vier Stunden Schlaf auskommen. Grundsätzlich aber sagt die Länge des Schlafes nichts über die Qualität des Schlafens aus. Für Hotelbetriebe gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten den Schlaf der Gäste zu verbessern. Der folgende Blogbeitrag möchte einen kurzen Ausblick dazu geben.

Laut einer Umfrage der Bewertungsplattform hotel.de haben 80% der Gäste, welche Schwiriegkeiten mit dem Schlafen hatten, die Qualität des Bettes (durchgelegne Matratzen, alte Kissen) als Grund für den schlechten Schlaf angegeben. Für 39% der Befragten war die Temparatur ausschlaggebend für den schlechten Schlaf. Für 38% der Gäste ist der Lärmpegel, außerhalb des Hotelbetriebs, zu laut gewesen. An Hand dieser Resultate kann man erkennen, dass man mit kleinen Veränderungen schon einiges bewirken kann.

Schlafgewohnheiten in verschiedenen Ländern

Die Gästestruktur in einem Hotel besteht meist aus unterschiedlichen Nationen. Unterschiedliche Nationen haben unterschiedliche Schlafgewohnheiten. Gäste aus den USA bevorzugen es, in Boxspringbetten zu nächtigen. US-Amerikaner mögen es, wenn in den Zimmern Zusatzdüfte zu riechen sind. Zum Beispiel Lavendel oder Jasmin. Für den deutschen Gast ist der Schlaf eine äußerst intime Angelegenheit. Für ihn ist es wichtig, dass Doppelbetten mit zwei Bettdecken ausgestattet sind und das die Schlafräumlichkeit verhältnismäßig oft gelüftet wird. Französischen Gästen ist es wichtig, dass die Matratzen durchgängig sind und keine Ritzen in der Mitte haben. Chinesische Gäste haben beispielsweise keinerlei Probleme mit dem Schlafen in einem öffentlichen Bereich. Natürlich kann man es nicht allen Gäste recht machen. Jedoch liegt der Erfolg meistens im Detail.

Die drei Säulen des Schlafs

Eine Säule des Schlafs ist der Körper. Im Schlaf werden Hormone ausgeschüttet, welche für die Hautzellenregenaration essenziell sind. Es ist daher wichtig, dass das Schlafzimmer beim Schlafen sehr gut abgedunkelt ist und sich, im besten Fall, keine elektronischen Geräte darin befinden. Sonst kommt es häufig zur Unterbrechung des Schlafes. Die zweite Säule des Schlafs ist der Geist. Nicht umsonst sagt man im Volksmund, dass man lieber mal eine Nacht darüber schlafen sollte. Alles was wir am Tag aufnehmen, dazulernen und was uns beschäftigt wird in der Nacht von unserem Gehirn verarbeitet. Die Seele ist die dritte Säule des Schlafs. Im Schlaf können wir uns völlig fallen lassen, können träumen, lachen und lieben. All diese Aspekte sind für die Seele wichtig und fördern unser Wohlbefinden. Schaffen es Hotelliers diese drei Säulen anzusprechen, schaffen wir für den Gast ein völlig neues Gefühl von Entspannung und Wohlbefinden.

Die Umsetzung

Das Schaffen von Atmosphäre. Die Atmosphäre ist die Bündelung von Sinneseindrücken und kann sowohl positive wie auch negative Sinnerlebnisse herbeiführen. Zur Schaffung von Atmosphäre gilt es optische und akustische Elemente zu berücksichtigen, Gerüche zu erzeugen sowie Farben und Formen einzusetzten. Eine berühigende Atmosphäre wird beispielsweise durch offenes Feuer am Kamin, angenehme Musik und durch die Verwendung von Zirbenholz geschaffen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die richtige Raumtemperatur. Für den Schlaf sollte das Zimmer eine Temperatur zwischen 16 und 18 Grad haben. Dabei ist zu beachten, dass Frauen tendenziell kälteempfindlicher sind als Männer. Eine Option wäre daher, unterschiedliche Schlafsets anzubieten. Des Weiteren ist es förderlich, elektronische Gärte in den Zimmern zu vermeiden. Sie beeinflussen das Ritual des Herunterfahrens. Dabei ist zu beachten, dass dies optional angeboten werden sollte, da das Bedürfnis der Erreichbarkeit sehr individuell ist.

Es ist unumstritten dass Schlafen ein wesentliches Element der Gesundheit des Menschen ist. Als Hotellier können wir das Schlafen und die daraus entstehenden Wohlfühlfaktoren bei unseren Gäste stark beeinflussen. Natürlich ist die Auseinandersetzung mit dieser Thematik abhängig von der strategischen Ausrichtung eines Betriebes. Jedoch sollte man zumindest darüber nachdenken.

Christopher Wiener, BA

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